Dirk Scharmer

Dirk Scharmer plant seit 1998 besonders ökologische Gebäude für Nachbarschaft und Gemeinschaft. Seit 2003 forscht und entwickelt er am Bauen mit Holz, Lehm und Stroh und hat als Pionier diese Bauweise in Deutschland und Europa baurechtlich vorangebracht und salonfähig gemacht.

 

2005 plante er das erste dreigeschossige strohgedämmte Mehrfamilienhaus in Deutschland, 2012 gemeinsam mit dem Kollegen T. Isselhard das europaweit bislang größte 5-geschossige Bürogebäude in dieser Bauweise in Verden/ Aller. Daneben sind mittlerweile unter seiner Federführung zahlreiche weitere Wohnhäuser in strohgedämmter, lehmverputzter Holzbauweise entstanden, etliche davon im Ökodorf Sieben Linden, einem sozial-ökologischen Modellprojekt in der Altmark.

 

Dirk Scharmer ist anerkannter Passivhausplaner, Baubiologe und Koordinator für nachhaltiges Bauen (BNB). Sein Planungsbüro in Lüneburg bietet mit aktuell 4 Fachkräften aus den Bereichen Architektur und Holzbau neben den klassischen Architektenleistungen auch Leistungen für besonders energieeffiziente Gebäude, z.B. KfW-Effizienzhäuser an.

 

Mit dem Konzept DELTAGRÜN ARCHITEKTUR konzentriert sich das Team auf Lösungen, die sowohl im Betrieb als auch in der Herstellung umweltfreundlich sind. DELTAGRÜN möchte in Deutschland Impulse für nachhaltiges Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen setzen und nutzt die Ökobilanzierung um den Unterschied von zukunftsfähigen Bauweisen zum konventionellen Bauen sichtbar zu machen.

 

Nach Jahren der sorgfältigen Vorbereitungs- und Nachweisarbeit sieht das Team aktuell einem stark gestiegenen Interesse an besonders ökologischen nachbarschaftlichen Bauweisen entgegen.

 

(Anmerkung zu Erläuterung: das griechische Delta steht als Symbol Δ für die Differenz, hier gemeint als ökologischer „grüner“ Unterschied)

 

Strohbauweise

Mit Holz, Lehm und Stroh lassen sich moderne, behagliche und langlebige Gebäude errichten, die sowohl im Betrieb als auch in der Herstellung besonders umweltfreundlich sind. Die Verwendung von Stroh als Dämmstoff ist in Deutschland erst seit wenigen Jahren bauaufsichtlich zugelassen, kann aber weltweit auf eine mehr als hundertjährige erfolgreiche Anwendung und Tradition zurückblicken.

 

Stroh kann direkt vom Acker nebenan in landwirtschaftsüblicher Form als anerkannter Dämmstoff eingesetzt werden, sowohl für Herstellung als auch für den Transport entstehen nur minimale schädliche Umwelteinflüssen. Es wird mit ausgerichteten Halmen in Ballenform in ein Holzständerwerk eingesetzt und direkt verputzt. Auf der Innenseite kann hierbei der wohngesunde Baustoff Lehm eingesetzt werden, auf der Außenseite z.B. Kalkputz. Strohgedämmte Wände sparen durch höchste Wärmedämmwerte Heizenergie im Betrieb des Gebäudes, gleichzeitig wird für ihre Herstellung ebenfalls unschlagbar wenig Energie aufgewendet.

 

Das Bauen mit Holz, Stroh, und Lehm spart Ressourcen und minimiert die Nutzung seltener und unökologischer Materialien. Holz und Stroh stehen als nachwachsende Rohstoffe in Deutschland reichlich zur Verfügung, auch Lehm ist hierzulande beinahe unbegrenzt vorhanden. Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe für langlebige Bauprodukte bietet gegenüber natürlichen Baustoffen mineralischer Herkunft noch einen weiteren Vorteil: Für die Dauer ihres Einsatzes in Bauteilen entziehen sie der Atmosphäre das während das Pflanzenwachstums über Photosynthese gespeicherte Kohlendioxid und entlasten so das Klima. Wer heute mit nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh und Holz baut, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz gerade für die besonders wichtigen, kommenden Jahrzehnte.

 

Die Verwendung von Holz, Stroh und Lehm ermöglicht ein besonders gesundes, ausgeglichenes Raumklima.

 

Noch ist Holzbau und noch mehr die Verwendung von Stroh als Dämmstoff ein Randthema, gerade in Norddeutschland tun sich manche, klinkergewöhnte Menschen damit schwer. Tausende von strohgedämmten Gebäuden in ganz Europa und auch weltweit stellen mittlerweile aber eindrucksvoll unter Beweis: die Strohbauweise kann es mit den herkömmlichen Bauweisen aufnehmen und wird immer mehr zu einer ernstzunehmenden, langlebigen und bezahlbaren Alternative. Ausgeführt von regionalen Handwerkern mit regionalen Rohstoffen stärkt sie ganz nebenbei auch noch die lokale Wirtschaft.